DTM Pokale 2016

Interview mit Josef Kagerbauer

Er wollte nicht nur der “Joska-Bua” sein: Erst als er selbst ein Unternehmen aufgebaut hatte, kehrte Josef Kagerbauer zurück in den Bayerischen Wald und übernahm den väterlichen Betrieb in Bodenmais. Im PNP-Interview spricht er über seine Erfolgsrezepte. Foto: Eckelt/ −rogerimages.de

Interview PNP
Bodenmais | 30.06.2012

Joska-Chef Kagerbauer: “Der Bayerische Wald muss frecher werden”

Joska-Chef Josef Kagerbauer über seine Unternehmens-Philosophie, sein Lebensmotto “mach’ dein Ding” und wie die Region noch stärker werden kann

Josef Kagerbauer machte einen kleinen Handwerksbetrieb zum Weltmarktführer bei der Herstellung von Kristallglas-Pokalen. Im PNP-Interview sagt der 51-jährige Joska-Chef, wo er ansetzen würde, um die Region noch weiter nach vorne zu bringen − und warum er nicht nur der “Joska-Bua” sein wollte.

In der Welt daheim, in Bodenmais zu Hause. Sie sind in allen Ländern unterwegs und fest in der Region verwurzelt. Warum ist Ihnen diese Verbundenheit so wichtig?

Josef Kagerbauer: Der Bayerische Wald ist privat und beruflich meine Heimat. Die Region tut mir und dem Betrieb gut – und wir tun der Region gut. Gerade mit unseren Pokalen sind wir in zig Ländern vertreten, beispielsweise bei Formel1-Rennen, der Vierschanzentournee, dem Ski-Weltcup oder der Tour de France. Wir haben engen Kontakt mit prominenten”,Made im Bayerischen Wald‘ ist für mich ein Top-Qualitätssiegel” Sportlern, Funktionären oder anderen Persönlichkeiten. Wir treten gezielt als Unternehmen aus dem Bayerischen Wald auf und werben für die Region. Hier werden die Trophäen, die von Tausenden Zuschauern an den Fernsehschirmen gesehen werden, entworfen und gefertigt.

Was macht den Bayerischen Wald so attraktiv?

Kagerbauer: Made in Deutschland, made im Bayerischen Wald. Für mich ist das ein Top- Qualitätssiegel. Wir haben innovative Betriebe, außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten, tolle Sportmöglichkeiten, einzigartige Naturschönheiten, herausragende Hotels und Tourismuseinrichtungen, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, abwechslungsreiche Kulturangebote. Im Bayerischen Wald stimmt das Gesamtpaket. Es gibt kaum andere Regionen in Deutschland, die in so vielen Bereichen punkten können. Sie haben Sportangebote. Oder Sehenswürdigkeiten. Aber selten alles auf einmal. Wir schon. Der Bayerische Wald ist eine Marke. Das sollten die Bayerwaldler nach außen hin stärker zeigen. Es ist eine Chance, keine Schande hier zu leben!

Wo könnte man hier ansetzen?

Kagerbauer: Ich denke, die Waldler müssten zunächst an ihrem Selbstbewusstsein arbeiten. Wir müssen uns nicht verstecken und die Hand vor den Mund halten, wenn wir sagen, dass wir aus dem Bayerischen Wald kommen. Im Gegenteil. Wir können uns mit breiter Brust hinstellen und heraus schreien, was wir zu bieten haben. Für Unternehmer hat unsere Region ein unwahrscheinliches Potenzial, als Wohnort für Familien ebenso. Die Region hat Kompetenz, das müssen wir Einheimische den Gästen aber viel stärker vermitteln. Wir müssen frecher werden, mit Vorbehalten aufräumen und das biedere Auftreten ablegen.

Es wird oft kritisiert, dass ländliche Regionen wie der Bayerische Wald zu wenig gefördert und von der großen Politik benachteiligt werden.

Kagerbauer: Ja, es gibt Themen wie die Infrastruktur, die bei uns schwieriger anzupacken sind als anderswo. Ja, es gibt Herausforderungen, die nicht von heute auf morgen zu meistern sind. Ich halte aber nichts davon, dauernd darüber zu schimpfen, was uns abgeht oder warum wir von der Politik vernachlässigt werden. Auch ein Minister aus dem Bayerischen Wald kann nicht zaubern. Für mich wäre es wichtiger, manches selbst in die Hand zu nehmen und das zu ändern, was man ändern kann. Wir sollten nicht jammern, die Politik verteufeln und auf alle anderen vertrauen, sondern selbst handeln. Mach’ dein Ding, sollte das Motto heißen.

Der Leitsatz hat Sie geprägt und vielleicht den Durchbruch für das Unternehmen gebracht …

Kagerbauer: Stimmt. Ich hatte das Glasmachen von der Pike an gelernt, machte eine Ausbildung zum Glasbläser, absolvierte Praktika in den USA, besuchte die Glasfachschule, schloss die Zusatzausbildung zum Hohl- und Kelchglastechniker ab. Für alle war klar: “Da Joska-Bua geht in den Familienbetrieb.” Doch ich machte mein eigenes Ding. Mit Anfang 20 verließ ich den Betrieb, den mein Vater 1960 gegründet hatte. Ich wollte nicht nur Bierkrüge und Vasen fertigen, nicht nur der Sohn des Chefs sein,“Zurück in die Heimat − aber mit eigenen Ideen und eigenem Geld” sondern selbst etwas auf die Beine stellen. Als Sportler erreichte ich nationale und internationale Titel. Als Trainer baute ich Fitness-Studios auf. Zehn Jahre später kehrte ich in den Familienbetrieb zurück – als Leistungsträger und Teilhaber, nicht nur als Joska-Bua. Die Auszeit möchte ich nicht missen, auch für das Unternehmen Joska waren die Jahre ein Gewinn.

Wie profitierte der Betrieb von Ihrer Auszeit?

Kagerbauer: Hätte ich das Unternehmen nicht verlassen, wären wir nicht da, wo wir heute sind. Für mich war es wichtig, eigene Erfahrungen zu sammeln. Mein Vater hatte klare Vorstellungen, wie es in der Firma laufen sollte. Als ich wegging, war er alles andere als begeistert, einige Zeit hatten wir kaum Kontakt. Als er bei meiner Hochzeit Jahre später nach Nordrhein-Westfalen kam und sah, dass gut 2000 Leute wegen mir da waren, war er aus dem Häuschen. Er hat gemerkt, dass ich zwar nicht mit Glas arbeitete, mir aber etwas Eigenes aufgebaut hatte. Von da an stand fest, dass wir den Familienbetrieb in Bodenmais gemeinsam ausbauen wollen. Die Idee für das neue Werk am Moosbach entstand. Sechs Wochen später hatte mein Vater ein 45 000 Quadratmeter großes Sägewerksgelände am Ortsrand von Bodenmais gekauft, gemeinsam wurden die Pläne für den Neubau ausgetüftelt. Für mich war klar, dass ich irgendwann zurück in die Heimat gehe − aber mit eigenen Ideen und eigenem Geld. Wir starteten miteinander neu durch, richteten den Betrieb anders aus, suchten Marktnischen. Nur so schafften wir es, die Umbrüche in der Glasindustrie so zu überstehen. Mit meinen Kontakten aus der Zeit als Sportler schafften wir den erfolgreichen Einstieg in das Pokalgeschäft. Marke plus Netzwerk, diese Mischung brachte den Erfolg.

Tradition und Moderne, zwei Generationen in einem Betrieb – wie schafft man den Spagat?

Kagerbauer: Mein Vater gehört zur Gründergeneration, ich zur Managergeneration. Wir mussten andere Herausforderungen meistern, bringen verschiedene Vorstellungen mit. Wichtig ist, dass man es schafft, beides zu verknüpfen. Das geht nur mit der Bereitschaft, sich aufeinander einzulassen. Der Senior gründete das Unternehmen, baute es auf, bringt viel Fachwissen und handwerkliche Erfahrung mit. Ich bin der, der Neues ausprobiert, beim Design experimentiert. Mein Vater hat sein Leben der Firma geopfert. Ich versuche schon, Zeit für die Familie oder Freunde freizuschaufeln. Mein Traum wäre zum Beispiel eine mehrwöchige Abenteuer-Tour mit dem Jeep durch Island. Früher war das gute Handwerk das Wichtigste. Heute muss man sich stärker mit der Vermarktung befassen. Wo bekomme ich mein Glas her? Das ist eine typische Frage, die beim Vater wohl Tag für Tag im Kopf kreiste. Was will der einzelne Kunde, was muss ich tun, um ihn zu begeistern? Diese Frage stelle ich mir beispielsweise. Grundsätzlich gilt: Erfolg ist nicht diskutierbar. Man muss nicht alles genauso machen wie andere, aber akzeptieren, was sie machen.

Werden Ihre Kinder als dritte Generation in den Betrieb einsteigen?

Kagerbauer: Ich würde den Kindern nie vorschreiben, was sie zu tun haben. Sie sind 16 und 13 und haben sich noch nicht festgelegt. Meine Tochter will Fremdsprachenkorrespondentin werden, mein Sohn Elektroniker. Die Frage, wie es mit der Firma weitergeht, habe ich mir selbst und den Kindern noch nie ernsthaft gestellt. Wenn sie in den Betrieb wollen, sind sie willkommen. Wenn nicht, ist es auch in Ordnung. Jeder soll seinen Weg gehen. Das war mir selbst ungemein wichtig. Also werde ich auch meine Kinder selbst bestimmen lassen. Vielleicht machen beide erst etwas anderes und kommen später in das Unternehmen zurück.

Wie hat sich der Betrieb in den vergangenen Jahren gewandelt?

Kagerbauer: Joska steht seit jeher für hochdekoriertes Glas. Mein Vater galt als Vorreiter bei den Glasschleifern, weil er das Glas mit einem höheren Winkel schliff und so mehr Brillanz erzielte als es damals üblich war. Wir hatten herausragende Spezialisten im Betrieb und ein außergewöhnliches Produkt – das 90 Prozent unseres Umsatzes ausmachte und das der Markt irgendwann nicht mehr haben wollte. Das geschliffene Glas auf den Tafeln hatte ausgedient. Wenn ein Produkt kriselt, gibt es zwei Möglichkeiten: Absetzen oder ändern. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden. Wir mussten umdenken, überlegen, ob wir unsere Fachleute nicht anders einsetzen, ein neues Produkt aus hochwertigem Glas anbieten könnten. Die Idee, Pokale zu fertigen, reifte. Die FIS-Weltcup-Kugel verhalf uns zum Durchbruch. Heute erwirtschaftet Joska 20 Prozent der Einnahmen mit Glas-Trophäen, es gibt weltweit keinen Betrieb, der bei der Herstellung von Glas-Pokalen so vielseitig ist. Unser Hauptgeschäft sind Dekorations- und Geschenkartikel, zum weiteren Schwerpunkt wollen wir die Kristall-Lüster ausbauen. Wir sind nach wie vor ein kleiner, mittelständischer Betrieb – aber einer mit sehr großer Außenwirkung und einem guten Markenimage.

Sie gehen gern neue Wege. Das Joska Glasparadies macht sich auch als Veranstalter immer öfter einen Namen. Warum ist dieses Querdenken für einen Glasbetrieb nötig?

Kagerbauer: Man muss erlebnisorientiert arbeiten. Im Joska Glasparadies haben wir auf 70 000 Quadratmetern versucht, eine Glas-Erlebniswelt für die ganze Familie zu schaffen. Wir sind nicht nur ein Glashersteller, der eine Tonne Glas am Tag schmelzt und verarbeitet, sondern auch Tourismusbetrieb und Einzelhändler mit 365 Öffnungstagen. Im Jahr kommen eine Million Besucher zu uns, und die wollen wir halten. Der Gast soll etwas erleben, ist meine Devise. Außerdem sind wir selbst oft auf großen Veranstaltungen zu Gast, begleiten unsere Pokale bis aufs Siegerpodest und bekommen hinter den Kulissen viel mit. Wir“Events sind Teil der Marke − wie die Wahl der Miss Germany 50+” haben uns von den Profis ein Stück abgeschaut. Mit Events wie der Gala des Sports, bei der die besten Sportler Niederbayerns geehrt werden und von deutschen Sportgrößen die Pokale bekommen, zeigen wir heute, dass wir mehr können als Glas zu machen. Die Events sind Teil der Marke Joska. Wenn mir vor 15 Jahren jemand gesagt hätte, dass ich einmal Events organisiere – wie zum Beispiel die Wahl zur Miss Germany 50+, die heuer am 1. Dezember im Joska Glasparadies stattfindet, hätte ich gedacht “der spinnt”.

Events – ein Stichwort, mit dem Sie auch bei der Vermarktung des Bayerischen Waldes noch mehr arbeiten würden, oder?

Kagerbauer: Genau. Ein gutes Beispiel ist für mich Sylt. Von Januar bis Dezember gibt es hier tolle Events, dem Urlaubsgast wird immer etwas geboten. Sylt muss sich um sein Image keine Gedanken mehr machen, der Bayerische Wald schon. Wir sollten uns an Regionen orientieren, die Vorreiter sind, und bereit sein, von ihnen zu lernen. Bei uns gibt es doch tolle Ansätze. Die müssen wir ausbauen – zusammen, nicht jeder für sich. Wir sollten den Gästen jeden Tag beweisen, dass sie im Bayerischen Wald wunderbar entspannen, aber eben auch etwas erleben können.

Fallen Ihnen spontan Aktionen ein

Kagerbauer: In den Alpen gibt es Klangspiele auf den Bergen. Wir haben auch Berge, aber keine Klangspiele. Es gibt schon viel lobenswertes Engagement im Bayerischen Wald, beispielsweise von Leuten, die immer wieder renommierte Biathlon- oder Langlauf-Wettkämpfe ins Hohenzollern Stadion oder auf den Bretterschachten holen. Das sind tolle Sachen, da müssen wir dranbleiben. Wir haben den Nationalpark als eines der größten Waldgebiete in Europa, man müsste sich noch mehr Events dazu überlegen. Das Wichtigste ist, dass wir das Potenzial nutzen, das der Bayerische Wald bietet. Wir müssen auf Alleinstellungsmerkmale setzen und Angebote machen, die etwas mit dem Bayerischen Wald zu tun haben. Gut gefallen mir neue Ideen wie die Husky-Rennen. Auch hier siegt Frechheit: Warum sollte sich eine Gemeinde wie Bodenmais nicht für Sendungen wie das “Winter- Wetten-dass” bewerben? Ob es dann klappt, ist zweitrangig. Aber man hat es probiert, für einen Aha-Effekt gesorgt und die beste Werbung für einen Ort oder die Region gemacht. Zu offensive Werbung kommt aber nicht bei allen an …Kagerbauer: Alle wird man nie an einen Tisch bringen. Mit persönlich ist es trotzdem lieber, jemand wagt sich an eine pfiffige und ungewöhnlich Idee. Ich würde mir wünschen, dass sich die Waldler mehr trauen, freche Projekte im Kopf haben und sie auch umsetzen. Man braucht Leute, die Neues mittragen und nichts schlecht reden, bevor es begonnen hat. Im Bayerischen Wald wird für meinen Geschmack zu viel kritisiert. Daran müssten wir arbeiten.

Sie sind ein Mann, dem das Miteinander wichtig ist – im eigenen Betrieb und im Tourismus. Wie klinken Sie sich als “Team Player” in der Region ein?

Kagerbauer: Ein Einzelner kann oft wenig erreichen, mehrere Gemeinden, Betriebe oder Gremien aber schon. Es gibt viele innovative“Aktionen verzahnen und Kirchturmdenken überwinden” Ansätze im Bayerischen Wald, oft wurstelt aber jeder für sich. Das muss anders werden. Wir sollten unsere Möglichkeiten besser bündeln. Gemeinsame Kompetenz ist nachhaltigere Kompetenz. Es ist wichtig, Aktionen zu verzahnen und Kirchturmdenken zu überwinden. Warum sollte ich neidisch oder verschnupft sein, wenn ich in Dubai oder in einem Hotel in New York Gläser oder Glaskunst von anderen Betrieben aus dem Bayerischen Wald sehe? Ich bin doch stolz auf die Kollegen und die Region! Wir sollten uns gemeinsam als Aushängeschilder sehen. Das Joska Glasparadies hat eine untypische Kooperation: Wir haben uns mit der Westernstadt Pullman City und der Erlebnis Akademie zusammengeschlossen. Wir sind alle drei im Bayerischen Wald daheim, wir stehen alle drei für Kompetenz, wenn auch in ganz verschiedenen Fachbereichen. Auf Messen oder bei Gruppenreisen versuchen wir, miteinander die Region darzustellen. Das ist ungewöhnlich, klappt aber wunderbar.

Würden Sie auch anderen Einrichtungen zu einem stärkeren Miteinander raten?

Kagerbauer: Unbedingt. Ich möchte gerne Leute motivieren, aufeinander zuzugehen und etwas zu riskieren. Ein Miteinander macht aber nur Sinn, wenn jeder Einzelne eines Zusammenschlusses bereit ist, aktiv zu werden. Wir engagieren uns in etlichen touristischen Gremien im Bayerischen Wald. Es gibt super Ansätze – nach und nach werden wir sie gemeinsam auch ausbauen. Ein gelungenes Beispiel ist der Zusammenschluss der Leistungsträger im Salzburger Land. Von solchen Regionen können wir uns manches abschauen. Wir müssen noch besser auf Zack sein. Der Bayerische Wald ist aber auf einem guten Weg. Die Waldler sollten jetzt durchziehen, wie die Ruderer beim Schluss-Spurt.

Das größte Glas-Ei, die größte Glas-Murmel, das größte Weißbierglas oder die größte gläserne Christbaumkugel der Welt – sehr geehrter Herr Kagerbauer, fast möchte man glauben: JOSKA KRISTALL ist auf Weltrekorde spezialisiert.

Josef Kagerbauer jun.: Nun, die Rekordjagd ist sicher nicht die Hauptmotivation unserer Arbeit, allerdings ist es natürlich immer auch ein besonderer Ansporn, etwas wirklich Großes zu schaffen – sowohl für die Designer, denen sich in solchen Extrembereichen völlig neue Raummöglichkeiten eröffnen, als auch für unsere Handwerker, die hier die Grenzen des praktisch Machbaren ausloten und -reizen können.

Das klingt sehr sportlich.

Tatsächlich ist der Sport eine ganz persönliche Leidenschaft von mir und seit jeher ein Thema, das der gesamten Unternehmensphilosophie von JOSKA sehr nahe steht. Uns geht es auch im übertragen sportlichen Sinne darum, dass wir uns permanent entwickeln und versuchen, immer noch ein Stück besser werden.

Zum Beispiel bei den Pokalen: Hier könnte man fast sagen, dass wir im Wettstreit der Materialien das Glas-Team sind, das sich an seiner Leistung und damit natürlich an seinen Produkten messen lassen will.

Und die Produkte, sprich die Glas-Pokale, bestehen den sportlichen Wettkampf?

Oh ja, Glas gewinnt als Material sehr rasant immer mehr Anhänger. Anders als zum Beispiel Blech behält Glas seinen Glanz und gibt von diesem auch eine Menge an denjenigen ab, der es in seinen Händen hält. Ohne Zweifel ist Glas wie geschaffen für den Sieger …

  • .. aber ist nicht eher Gold das Material für den Gewinner?*

Klar gibt es Goldmedaillen (wobei die Deutsche Handballnationalmannschaft als Weltmeister Glas-Medaillen aus unserer Werkstatt bekam), aber stellen Sie sich einfach mal bildlich vor:

Der Erste eines Wettbewerbs steigt aufs Podest, über und um ihn herum gleißende Scheinwerfer, dazu das Blitzlichtgewitter der Fotografen. Und dann hebt der Sportler mit beiden Händen einen Glaspokal über seinen Kopf, der dank raffinierter Schlifftechnik all das Licht in geradezu wunderbarer Weise aufnimmt, bricht, spiegelt und und – ich muss zugeben, wenn ich bei solch einer Ehrung persönlich dabei bin, bekomme ich auch heute noch Gänsehaut.

Sie sprechen sehr emotional von Glas …

… ja freilich. Für mich und mittlerweile für viele andere auch ist ein Glaspokal die glanzvollste Art, Sieger zu ehren. Hier geht es um Brillanz, um Begeisterung, um große Leistungen, um sehr, sehr viel Gefühl – komprimiert auf einen kurzen Augenblick.

Dirk Nowitzki, Magdalena Neuner, John McEnroe, Franz Beckenbauer, Tobias Angerer und viele andere hielten Glaspokale von JOSKA in Händen.

Und angefangen hat alles vor vielen Jahren bei lokalen Sportveranstaltungen, für die wir die ersten Glaspokale gemacht haben. Keiner konnte damals die Dynamik der Entwicklung voraussehen – und natürlich macht es mich stolz, wie der Werkstoff unserer Region in die Phalanx der Blech- und Metallverarbeitung eingedrungen ist.

Mein Vater war Handwerker – und in dieser Tradition verstehe ich unsere Arbeit und letztlich eine Eigenschaft (die zugleich Chance ist) unserer Region an der Glasstraße: Wir bringen mit Handwerkskönnen, Erfahrung, jeder Menge Begeisterungsfähigkeit und einem ausgeprägten Bewusstsein für Wesentliches “unseren” Werkstoff in die Welt.

Dazu gehört – wieder sportlich gesehen – auch ein ausgeprägtes Mannschaftsspiel?

Genau. Gerade bei uns in der Firma wird das jeden Tag gelebt. Dass wir mit unseren Produkten diesen Erfolg haben, wäre ohne sehr gute Mitarbeiter überhaupt nicht möglich. Gerade das Zusammenspiel von Designern (zu denen ich ja auch gehöre) und Handwerksmeister samt Gesellen bündelt die nötige Kompetenz, um außergewöhnliche Pokale zu gestalten und zu schaffen.

Und das kann tatsächlich auch sehr, sehr große Glaspokale zum Ergebnis haben – wie zum Beispiel für die Gewinner der Langlaufserie “Tour de Ski” oder der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft: Hier werden große sportliche Leistungen mit einem tatsächlich auch ausgesprochen gewichtigen Pokal gewürdigt.

Herr Kagerbauer, neben dem Sport gehört Ihr besonderes Engagement auch den Kindern, denen Sie den Werkstoff Glas vermitteln wollen.

Ja, unser Kinderland liegt mir besonders am Herzen, weil es für unsere Region meiner Meinung nach immens wichtig ist, ihre Kinder für Traditionen und für alles, was uns ausmacht, zu sensibilisieren und zu begeistern.

Wenn Kinder bei uns auf dem JOSKA-Gelände mit Glas ganz praktisch umgehen können, wenn sie sich am Glasblasen versuchen oder auch an der Glasmalerei, dann bekommen sie ein Gefühl für ein wunderbares Material – aber auch dafür, dass dieser Werkstoff harter Arbeit und eines ernsthaften Handwerks bedarf um ihn zur Entfaltung zu bringen.

Begeisterte Kinder und glänzendes Glas – ein schönes Bild. Sehr geehrter Herr Kagerbauer, vielen Dank für das Gespräch.

Das Gespräch führten Ernst Fuchs, Alois Schießl und Susanne Kargus.

Auszeichnungen

Bayerischer Innovationspreis Tourismus, Glasstraßenpreis, Bundesverdienstkreuz und viele weitere Auszeichnungen für JOSKA

Unternehmensgeschichte

Die Entwicklung von JOSKA BODENMAIS seit der Firmengründung 1960 durch Josef Kagerbauer

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