Eine Übergabe mit 60 Jahren, das war auch immer sein Plan. Josef Kagerbauer, inzwischen 64 Jahre, hat das junge Team in den vergangenen zwei Jahren an seine Aufgaben herangeführt.
Zunächst erhielten seine Kinder Alina und Lennart Geschäftsanteile, dann folgte die juristische Umsetzung zum 1. Januar 2025. Die Geschwister und Thomas Walz sind seitdem offiziell Geschäftsführer der Firma. Für Alina und Lennart stand schon früh fest, dass sie im Unternehmen arbeiten wollen. „Aber Druck bestand nie“, so Alina im Interview gegenüber PNP, die wie einige andere Medien aus dem Landkreis und darüber hinaus, über den Geschäftsführerwechsel berichtet haben.
Einen Anstoß für die geplante Übergabe gab auch Ex-Siemens-Chef Joe Kaeser. Der habe ihm erklärt, warum bei Konzernen die Führungskräfte mit rund 60 Jahren in Ruhestand geschickt werden. „Man kann nicht mehr Vollgas fahren“, hat Kagerbauer für sich selbst festgestellt, wenngleich er freilich fit ist. Er wollte damals mit 30 Jahren wieder ins väterliche Unternehmen einsteigen. In diese Richtung hatte er auch mit der nächsten Generation geplant. Aber warum warten? Also wurden vor zwei Jahren die Weichen für den Übergang gestellt und „drum läuft das jetzt so geschmeidig“, freut sich der „Senior“.
Alina hat Tourismusmanagement studiert, Lennart hat eine Ausbildung im visuellen Marketing absolviert und Thomas, seit 2017 bei JOSKA, hat als Sternekoch in der Schweiz gearbeitet. Alle Drei haben ihre eigenen Stärken und Aufgabenbereiche und das ist gut so, denn es ist schon eine große Aufgabe, einen mittelständischen Betrieb in der Glasbranche, der sieben Tage die Woche und auch an Feiertagen geöffnet hat, zu führen. Die Verantwortung ist nun auf mehrere Schultern verteilt.
So ist Alina im Unternehmen „die Frau der Zahlen", kümmert sich um den Bereich Finanzen und Personal, Lennart hat den Bereich Produktion, Veredelung, Logistik und Ein- u. Verkauf und Thomas, der zunächst im Unternehmen als gastronomischer Leiter tätig war, ist für die Gastronomie, aber auch für Bereiche im Ein- u. Verkauf und Personalwesen tätig. „Die großen Entscheidungen werden aber gemeinsam getroffen“, betonen alle Drei und sehen diese Teamstruktur als ihren Schlüssel zum Erfolg.
Pläne für die nächsten fünf Jahre hat sich das JOSKA-Trio bereits vorgenommen, darunter Investitionen in das Energiekonzept wie Photovoltaikanlage und energieeffiziente Glasöfen, aber auch weitere Attraktionen in der Gastronomie - sowie mehr Erlebnis für Kinder. Eine große Herausforderung und auch große Fußstapfen, wenn man ein Familienunternehmen in der dritten Generation weiterführt. „Ja, das sind schon große Fußstapfen, wir haben eine Verantwortung für die rund 180 Mitarbeiter“, so Alina Kagerbauer.“
Aber alle Drei bestätigen, „die Freude überwiegt. „Es macht uns stolz, wir sind topmotiviert und es ist auch der Ehrgeiz da, das Lebenswerk weiterzuführen. Jetzt kann es so richtig losgehen“, so Alina im Interview mit Andrea Rasche von Niederbayern TV. Und Herausforderungen gab es für das neue Führungstrio in den vergangenen Jahren bereits einige: Die Coronapandemie, zwei Hochwasser mit Millionenschäden, Fachkräftemangel, Energiekrise… „Das würde eigentlich für 25 Jahre reichen“, sagt Lennart Kagerbauer. „Da waren wir schon froh, dass wir noch nicht auf uns allein gestellt waren. Nur wenn man als Team zusammenhalte, könne man derartige Krisen verkraften“, so Alina Kagerbauer.
Ganz wichtig sind für alle Drei aber die Mitarbeiter. Dies betont Lennart auch „Es steht und fällt mit kompetenten Mitarbeitern.“ So hat JOSKA einige Angestellte, die teilweise schon jahrzehntelang im Unternehmen tätig sind. Sie haben bereits für ihren Großvater gearbeitet, für ihren Vater und nun für sie. „Das macht uns unfassbar stolz und wir sind dankbar, dass sie nun auch uns das Vertrauen schenken und sich gemeinsam mit uns der Aufgabe stellen“, so Lennart.
Lennart Kagerbauer wünscht sich, dass er dem Ganzen gerecht wird. Er spürt eine starke Verbundenheit zum Familienunternehmen und möchte es auf seine eigene Art und auch so erfolgreich weiterführen.
Neben Gesundheit, als wichtigstem Gut, dass sienoch lange zusammenarbeiten können, wünscht sich Alina Kagerbauer, dass sie ihre persönlichen Stärken weiter ausbauen kann. Jeder bringt sich mit seinem Know-How ins Unternehmen ein. Das ist die Basis, dann stehen ihnen alle Möglichkeiten und viele Türen offen.
„Sich verwirklichen, miteinander was schaffen für JOSKA, Bodenmais und die gesamte Region“, fügt Alina hinzu.
Wir sind gespannt auf die Zukunft und, wie Frau Rasche im Gespräch betonte,
freuen wir uns auf ein weiteres Interview in 10 Jahren.
Alles Gute den Dreien und der Firma JOSKA,
wünscht das gesamte JOSKA-Team.
Josef Kagerbauer übergibt die Glasmacherpfeife an das deutlich verjüngte Führungstrio Alina Kagerbauer, Lennart Kagerbauer und Thomas Walz. Der nächste Schritt des Generationswechsels ist vollbracht!